2017 Hersch

Fred Hersch ist einer der besten Pianisten unserer Zeit. Sein Trio wird angesichts der tiefen Intensität und lyrischen Sensibilität oft mit dem legendären Bill Evans Trio verglichen. Das Downbeat Magazine bezeichnet ihn als einen der brilliantesten Musiker seiner Generation. Für die New York Times ist er ein Innovator eines grenzenlosen, individualistischen Jazz für das 21ste Jahrhundert. Er ist ein Grenzgänger zwischen Jazz und Klassik mit einem ganz eigenen Stil.

Er war einer der ersten, der wochenlang solo im renommierten Village Vanguard in New York auftrat. Zu seinen Schülern gehörten Brad Mehldau, Ethan Iverson von Bad Plus und Jason Moran (der letztes Jahr mit Charles Lloyd in Tübingen war). Jason über ihn: „Fred am Flügel, das ist einfach perfekt“.

Die Liste seiner Auszeichnungen ist sehr, sehr lang: Die erste bekam er mit 10 Jahren. Er wurde für mehrere Grammys nominiert. Im DownBeat Critics Poll 2017

  • Platz 2 in der Kategorie „Pianist des Jahres“
  • Platz 3 für seine CD „Sunday Nigt At The Vanguard“ in der Kategorie „Album des Jahres“
  • Platz 4 für das Fred Hersch Trio in der Kategorie „Jazz Group des Jahres“

Zur Liste der prominenten Musiker, mit denen er gespielt hat, gehören Art Farmer, mit dem er seine erste professionelle Band hatte. Später spielte er mit Charlie Haden, Stan Getz, Bill Frisell usw.

Das Fred Hersch Trio ist nicht nur wegen Fred Hersch ein ganz besonderes Ereignis: John Hébert am Bass füllt den Raum mit einer Wärme, in der sich das Piano entfalten kann. Und Eric Mc Pherson kann am Schlagzeug mit den Besen zurückhaltend flüstern und dabei langsam eine hohe Spannung aufbauen.

Fred Hersch ist nicht nur ein musikalisches Wunder, sondern auch ein medizinisches. Seit vielen Jahren kämpft er mit einer AIDS-Erkrankung. Im Jahr 2008 lag er 8 Wochen im Koma und musste das Klavierspielen neu erlernen. In einem Interview mit der Zeitschrift JazzThing erzählt er von musikalischen und existenziellen Grenzgängen. Und in der ZEIT vom 18. Oktober 2017 kam gerade ein großer Artikel über Fred Hersch: „Keiner versteht es nämlich derzeit, komplexe Zusammenhänge derart verblüffend einfach und klar auf dem Elfenbein darzustellen. „

In den letzten 30 Jahren ist Hersch nur selten in Europa aufgetreten. Deswegen ist es ein ganz besonders Ereignis, dass er auf seiner kurzen Europa-Tournee durch Paris, London usw. auch bei Jazz im Prinz Karl und dem Kulturverein Zehntscheuer gastiert.

Auch wenn Sie vielleicht noch nie etwas von Fred Hersch gehört haben: Dieses Konzert müsste ein ganz außerordentliches Ereignis werden. Einen ersten Eindruck kann sein Mitschnitt beim Festival Jazz sous les pommiers 2017 vermitteln. Aber so ein Video ist nur ein schwacher Ersatz für ein Live-Konzert. Also: Unbedingt hingehen.

 

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