Der viermalige Grammy Gewinner Antonio Sanchez wird von vielen Kritikern und Musikern als einer der prominentesten Schlagzeuger, Bandleader und Komponisten seiner Zeit gehandelt.
Seit seinem Umzug nach New York 1999 wurde Antonio Sanchez einer der begehrtesten Schlagzeuger in der internationalen Jazz-Szene. Sein Spiel ist Teil hunderter Alben und er performte und nahm Platten mit einigen der größten Namen des Jazz- einschließlich Chick Corea, Michael Brecker, Charlie Haden, Gary Burton und Toots Thielmans- auf. Er war der Lieblingsschlagzeuger des zwanzigfachen Grammy-Gewinners Pat Metheny und war Teil von nahezu allem, welches der berühmte Gitarrist seit 2000 anpackte. Sie nahmen zusammen acht Alben auf, wovon drei für den Grammy nominiert waren.
Regelmäßig arbeitet er mit einigen der berühmtesten Jazz-Musiker der Neuzeit zusammen, wie beispielsweise Joshua Redman, Chris Potter, Christian McBride, John Patitucci, Donny McCaslin, Danilo Perez, David Sanchez, Paquito D‘Rivera, Avishai Cohen, Dee Dee Bridgewater, Dianne Reeves, Miguel Zenon, Scott Colley..
Antonio’s kontinuierliche Suche als Künstler trieb ihn dazu an zu komponieren und seine eigenen Bands und Ensembles zu leiten. Er brachte 4 von den Kritikern gefeierte Alben unter seinem Namen heraus. Sein erstes Album „Migration“ wurde von All About Jazz als „eine der besten Veröffentlichungen 2007“ betitelt und zeichnet sich durch die Starbesetzung aus- unter anderem durch Künstler wie Pat Metheny, Chick Corea, Chris Potter, David Sanchez und Scott Colley. Sein zweiter Solo-Erfolg „Live in New York“ wurde innerhalb von nur 4 Tagen am prestigeträchtigen Jazz Standard in New York City aufgenommen und beinhaltet Saxophongrößen wie Miguel Sanchez und Miguel Zenon sowie den Bassisten Scott Colley.
Antonio’s Album „New Life“ von 2013 wurde ausschließlich aus seinen eigenen Kompositionen zusammengestellt und von den Kritikern der Welt herzlich empfangen. Außerdem gewann das Album 2014 den angesehenen deutschen Echo-Jazz-Preis. Das Downbeat Magazine sagt: „New Life ist diese seltene Kombination von großartigem Komponieren, bedeutenden Künstlern und musikalischem Können“. Das Jahr 2015 brachte die Veröffentlichungen von zwei individuellen Projekten hervor, welche Meilensteine in Sanchez‘ Solokarriere darstellen: „Three Times Three“, ein Doppelalbum, zusammen mit dem three stellar Trio: Brad Mehldau und Matt Brewer, John Scofield und Christian McBride und last but not least (nicht zuletzt) Joe Lovano und John Patitucci. Dieses Album beinhaltet sechs originale und drei Standart-Kompositionen, arrangiert von Sanchez. Die zweite Veröffentlichung 2015 wird mit „Migration“, seiner Band seit 2011, sein. Diese Ausgabe mit der Band wird mit Seamus Blake am Saxophon, John Escreet am Klavier und Matt Brewer am Bass aufgenommen. Das Album wird das 60-minütige Stück „The Meridian Suite“, geschrieben von Sanchez, darbieten und zeigt seine Kompositionsfähigkeiten in einer Weise wie es kein anderes Projekt bisher getan hat.
Seine Schrift ist auch mit zwei von Gary Burtons neuesten Veröffentlichungen ausgestattet. „Common Ground“ und „Guided Tour“ beinhalten vier von Antonio Sanchez‘ Original-Kompositionen und das vorherige Album wurde nach seinem gleichnamigen Lied benannt.
2013 wurde Antionio Sanchez vom gefeierten Regisseur Alejandro Gonzales Iñarritu (Amores Perros, 21 Grams, Babel, Biutiful) eingeladen die Filmmusik für den 2014 veröffentlichten Film Birdman (Fox Searchlight)- in den Hauptrollen Michael Keaton, Edward Norton, Naomi Watts und Emma Thompson- zu komponieren. Dies ist ein sehr einzigartiges Projekt welches Sanchez‘ Trommelspiel als den musikalischen Hauptbestandteil in Iñarritu’s Film verwendet. Es gewann 2014 den Sound Stars Award für die beste Filmmusik beim Filmfestival in Venedig und wurde ebenfalls 2014 für Hollywood Music in Media Award in der Kategorie beste originale Filmmusik nominiert.
Antonio Sanchez‘ Bildungsinteresse führte ihn zu Trommlerfestivals und Meisterklassen auf der ganzen Welt. Einige dieser Festivals, einschließlich dem „Modern Drummer Festival Weekend“, „Zildijan Day“ und das „Montreal Drum Festival“ und vieler anderer. Er war außerdem Professor an der angesehenen New York University von 2006-2009 aber musste aufgrund seines hektischen Tour-Zeitplans damit aufhören.
Er war auf dem Cover von einigen weitverbreitet gelesenen Trommel und Jazz Zeitschriften der Branche, wie zum Beispiel „Modern Drummer“ (USA und Brasilien), „Percussioni“, „Jazzlt“ und „Drumset“ (Italien), „Drums and Percussion“ (Deutschland) und „Musico Pro“ (USA).
Er gewann die „Modern Drummer“ Leserumfrage für den besten Jazz-Drummer 2013 und er war ein starker Herausforderer seit den frühen 2000ern. Er ist ebenfalls unter den bestrangierenden Schlagzeugern der Downbeat-Kritiken und Leserumfragen seit 2004.
Außerdem wurde er von Yamaha Drums, Zildijan Cymbals and Sticks (Antonio Sanchez signature model), Remo Drumheads und LP Percussion unter Vertrag genommen.
Seit 1999 lebt er in New York City.
Thomas Cremer
Thomas Cremer (* 2. Dezember 1948 in Marburg, Deutschland) ist ein Jazz-Schlagzeuger und Klarinettist. Er spielte mit Hans Koller, Heinz Sauer und Bob Degen.
Thomas Cremer 2014, Foto: Schindelbeck
Cremer spielte zunächst Klarinette und wechselte erst später zum Schlagzeug. Er arbeitete während des Studiums an der Frankfurter Musikhochschule mit verschiedenen Formationen der deutschen Jazzszene zusammen; so spielte er 1969 mit Alfred Harth in der Gruppe Just Music, die das zweite Album des ECM-Labels aufnahm. Mitte der 1970er spielte er im Trio von Michael Sell. Seit 1979 arbeitete Cremer mit Bob Degen zusammen und spielte in dessen Trio mit dem Bassisten Mario Castronari und in Quintett-Besetzung. Später spielte Cremer auch mit Heinz Sauer und Günter Lenz (1986/87) und im Trio von Larry Porter (1986/87). 1983 war er Mitbegründer der Frankfurter Jazz Big Band. Außerdem spielte Cremer mit Peter O’Mara, Hans Koller, Christof Lauer, Hannibal Marvin Peterson, Benny Bailey und auch mit dem Jazzensemble des Hessischen Rundfunks. Daneben arbeitet Cremer als Musiklehrer und nahm Platten mit Bob Degen, Heinz Sauer und Uli Beckerhoff auf.
Seit 1991 spielte er mit Thomas Heidepriem und der Frankfurt Jazz Connection, von 1994 bis 1998 in der Formation Double You, seit 1994 mit der Band AXIS. Daneben betreibt Cremer das Frankfurt Jazz Trio, das mehrere Alben veröffentlicht hat. Seit 2000 spielt Cremer auch in der Formation Read-Gjakonovski-Cremer. Als Schlagzeuger und erfolgreicher Produzent sowie Gründer der Frankfurter Jazzinitiative wurde er 2012 mit Hessischen Jazzpreis ausgezeichnet.
Tony Lakatos
2008 in Frankfurt
Antal „Tony“ Lakatos (* 13. November 1958 in Budapest) ist ein ungarischer Jazzsaxophonist (Tenor-, Sopransaxophon).
Lakatos stammt aus der Lakatos-Dynastie, einer Familie bekannter Geiger (zu seinen Vorfahren gehört János Bihari), und begann daher seine musikalische Entwicklung mit Violinenunterricht. Mit siebzehn Jahren wechselte er zum Saxophon; während seines Studiums auf dem Bartók-Konservatorium begann er, mit eigenen Gruppen aufzutreten. 1979 spielte er in Athen seine erste Platte ein; seit 1980 trat er in Deutschland, insbesondere in der Band von Toto Blanke, aber auch mit Chris Beier und mit Milan Svoboda auf. 1993 wurde er Mitglied der hr-Bigband, mit der er etwa 2008 als Solist ein Doppelalbum mit neuen Arrangements von Porgy and Bess einspielte. Neben seiner Tätigkeit in der Bigband trat er weiterhin mit eigenen Gruppen auf, zu denen beispielsweise Randy Brecker, Joanne Brackeen oder Dick de Graaf als Co-Leader sowie George Mraz und Al Foster gehörten. Auch legte er mit einigen weiteren Solisten der hr Bigband (Heinz-Dieter Sauerborn, Axel Schlosser und Günter Bollmann) und der Rhythmusgruppe der Mingus Big Band das Album Let´s Get Lost vor. Weiterhin spielte er mit Kenny Wheeler, Art Farmer, Chris Hinze, Kirk Lightsey, Joachim Kühn, Chris Beckers, Roberto Magris oder Jasper van’t Hof. Außerdem wirkte er auch an Aufnahmen von Philippe Caillat, Kitty Winter, Michael Sagmeister, Özay Fecht oder Dusko Goykovich mit.
Der Saxophonist verfügt über einen leuchtenden Ton mit kompakten Höhen und gilt Martin Kunzler zufolge als vorzüglicher Balladen-Interpret. Er war bisher (2009) an der Einspielung von mehr als 280 LPs und CDs beteiligt. Er ist der erste ungarische Musiker, dessen Platten die Gavin Report Top Ten der amerikanischen Jazz-Radiosender erreichten („Recycling“, 1993; „The News“).
Lakatos lebt in Frankfurt am Main.
Kritik an Diskriminierung von ethnischen Minderheiten in Ungarn
Im April 2010 beklagte Lakatos, der der ethnisch-kulturellen Minderheit der Roma angehört, in einem Interview in der deutschen Tageszeitung Die Welt die seit einem politischen Rechtsruck in Ungarn verschärfte Diskriminierung von Roma und Juden in seiner Heimat und wies drauf hin, dass diese Diskriminierung zu Zeiten des Kommunismus nicht so stark verbreitet war wie heute.