Dieser Dienstag,der 31.10.23 ist vor dem Feiertag Allerheiligen, also kein Grund nicht zum Konzert zu kommen!
Austrian Syndicate – sofort werden Assoziationen wach zum berühmtesten und einflussreichsten Österreicher im Jazz: Joe Zawinul. Aber das neue Projekt des Pianisten David Helbock, benannt in Anlehnung an das Zawinul Syndicate, ist viel mehr als eine Reminiszenz. Es ist Rückbesinnung auf die Wurzeln und ihre Fortentwicklung, stilistische Neuausrichtung sowie welt-musikalische Öffnung.
Oder wie Helbock schlicht selbst sagt: „Eine Herzensangelegenheit“.
Ganz im Geiste von Joe Zawinul, dem Pionier des Einsatzes elektronischer Tasten-instrumente und den Großmeister des Fusion-Jazz – ob bei Miles Davis, Weather Report oder dem, dann auch den World-Jazz mit ins Rampenlicht stellenden Zawinul Syndicate – ist David Helbock auf „Austrian Syndicate“ erstmals nur an elektronischen Tasteninstrumenten zu hören. Den Platz am Klavier überlässt er voll und ganz Peter Madsen. „Ich habe quasi alles von ihm, was ich über Musik und Jazz weiß“, sagt Helbock über seinen einstigen Lehrer, Mentor und heutigen Freund.
Madsen, ein viel zu oft als Geheimtipp Gehandelter, hat schon mit dem “Who is Who” der Jazzszene gespielt – ob mit traditionellen Musikern wie Stanley Turrentine, Modern-Jazz-Größen wie Chris Potter, Free-Jazzern wie Dewey Redman oder Funketeers wie Maceo Parker.
Beim „Austrian Syndicate“ übernimmt Madsen, der in Österreich lebt, neben den Klavierparts auch die Rolle des zweiten Bandleaders hat und sticht als Komponist hervor. Als weitere Syndikatsmitglieder hat Helbock die beste Rhythmusgruppe Österreichs gewinnen können: Raphael Preuschl an Bass und Bass-Ukulele, den Schlagzeuger Herbert Pirker und den Perkussionisten Claudio Spieler. Der vielseitige Pirker sitzt unter anderem in Österreichs Sensationsband Shake Stew am Schlagzeug. Perkussionist Claudio Spieler gastiert mittlerweile auf den großen Bühnen mit Konstantin Wecker oder Martin Grubinger.
Außergewöhnliche Gäste, ausnahmslos Weltstars, verleihen dem Album internationalen Glanz und weltmusikalisches Kolorit. Mit dabei sind u.a. Portugals große Stimme Maria João; Funk-Mastermind und James-Brown-Weggefährte Fred Wesley und die Saxofonistin Lakecia Benjamin, aktuell vielleicht das heißeste Eisen im amerikanischen Jazz-Feuer.
Schon der Einstieg in die CD mit Zawinuls „Money in the Pocket“ ist ein wilder Ritt durch elektronisch überwölbte, von Alex Acuña angetriebene Latin-Rhythmik. Wien-Reminiszenzen wie „Hymn to Vienna“ und Madsens „The Third Man“ mutieren zu klassischen Fusion-Stücken. Auf seiner „Ballad for Schönenbach“ lässt Helbock den Synthesizer wie eine Panflöte klingen.. „The Ups and Downs“ erinnert an den Acid-Jazz der Neunzigerjahre, auch dank Lakecia Benjamins großartigem Saxofon: Fred Wesleys Posaunen-Solo auf „Crimson Woman“ erinnert an Prog-Rock-Gebilde a la King Crimson. Lyrisch und ruhig wird es bei Madsens „We Need Some Help Down Here“, während sein „Nuyorican“ dann als Latin Song mit gehörigem Groove- daherkommt. Noch extravaganter geht es ins Finale, wenn Mozarts „Komm, lieber Mai und mache“ nicht zuletzt durch Maria Joãos verspielte Vokalisen zur afro-karibischen Hymne wird.
Fazit: Grenzenloser Fusion-Jazz mit unwiderstehlichem Groove – Helbocks „Austrian Syndicate“ steht und spielt für die ganze Welt.
(Agentur)
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