Südafrikas neuer Jazzbotschafter: Nduduzo Makhathini
Noch vor nicht allzu langer Zeit kannten den Namen außerhalb Afrikas nur wirkliche Insider. Das änderte sich allerdings schlagartig, als der Pianist und Komponist Nduduzo Makhathini vor zwei Jahren mit “Modes Of Communication: Letters From The Underworlds” bei Blue Note seinen internationalen Einstand gab. Das Album landete hierzulande prompt auf der Bestenliste für den Preis der deutschen Schallplattenkritik.
Jetzt prangt Makhathinis Name auch in deutschen Gazetten, er ist einer der Stars der Stunde. Viele trauen ihm zu, dem Jazz frische Impulse zu geben. Der Spiegel schreibt: “Der Pianist Nduduzo Makhathini ist der wichtigste afrikanische Jazzmusiker seiner Generation.” Der Rolling Stone feiert den Pianisten als “strahlkräftigsten Vertreter der jüngeren Generation im südafrikanischen Jazz” und meint: “In den Kompositionen des 37-Jährigen erkennt man die melodische Klarheit Abdullah Ibrahims wie auch die entschlossene Kraft McCoy Tyners. Makhathini beschwört in dicht bewegten rhythmischen Mustern und traditionsschweren Gesangsstimmen die rituelle Musik Südafrikas.”
Die neue CD ‘The Spritit of Ntu’ ist eine episch angelegte musikalische Aufarbeitung des philosophischen Konzeptes des Ubuntu”, erläutert wiederum Andrian Kreye in der Süddeutschen Zeitung. “Das beruht, sehr verknappt gesagt, auf dem Credo ‘Ich bin, weil Du bist’, was man durchaus als kollektivistische Antipode zum Individualismus des Westens ‘Ich denke, also bin ich’ verstehen kann. So funktioniert dann auch das Album in einem System kollektiver Improvisation, die aus der Gemeinsamkeit zum Solo findet. Und nicht wie so viele Formen des modernen Jazz aus der Brillanz des Einzelnen zum Gemeinsamen.”
(Jazz Echo)
Nduduzo Makhathini (Piano) Francisco Mela (Drums) Logan Richardson (Alto Sax) Lonnie Plaxico (Double Bass)